„Das Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen”

Lektion leben……

Den Jahreswechsel 2014 auf 2015 feierte noch jeder für sich. Unabhängig voneinander waren wir zu dieser Zeit an einem Punkt im Leben angekommen, an dem wir uns mehr als bewusst waren, dass man auch als Single verdammt glücklich sein kann. Normans “Phase” dauerte nun schon 7, meine gute 1 1/2 Jahre an. Mir war nach vielen gefühlten und tatsächlichen Niederlagen, sowohl beziehungstechnisch als auch beruflich (Trennung, Scheidung, Sorgerechtsstreitigkeit vor Gericht, Behördenkrieg - Jugendamt, Jobwechsel und Umschulung nach Erkrankung - Autoimmunerkrankung), ganz klar, ich lasse mich grundsätzlich auf keine halben Sachen mehr ein. Ich hatte viel an mir gearbeitet, das “Scheitern” hinterfragt und mich auf den Weg gemacht, täglich die bessere Version meiner Selbst zu werden. Dieser Prozess war im vollen Gange und ich war noch lange nicht fertig (wird man das überhaupt jemals ?).

Norman hatte diese Erkenntnis schon etwas länger, kein Wunder, er ist ja schließlich auch 7 Jahre weiter und weiser :-).

Dem Zufall, der Langeweile und einem Impuls von außen ist es zu verdanken, dass wir uns direkt in der ersten Januar Woche über den Weg “gelaufen” sind. Zur selben Zeit, gar nicht weit voneinander entfernt, kamen wir beide während längerer Wartezeit eines anstehenden Termins, auf die clevere Idee (meine Freundin war der Meinung “Schau doch wenigstens mal, neues Jahr neues Glück“ - Norman schaute im Wartebereich des Zahnarztes RTL Nachrichten, die die Plattform vollumfänglich vorstellte) die Tinder App runter zu laden. Wenige Wischmomente später, “MATCH”, kurz geschrieben, abends telefoniert - und dies ab dem Moment gefühlt in jeder freien Sekunde - und 1 Woche später erstmals getroffen (uns trennten schließlich nur 8 km).

Es fühlte sich genauso an, wie es in den Schnulzen Filmen immer dargestellt wird, es war so, als ob wir uns schon immer kannten. Während dieser 1 Woche des Dauer Telefonierens hatten wir bereits so vieles angesprochen und uns immer völlig authentisch und vor allem ungeschönt alles beantwortet, denn wir hatten ja nichts zu verlieren. Also warum für was und für wen verstellen?!

Durch unsere mehr oder weniger identische Einstellung zum Leben, dem Wissen um unseren eigenen Wert, der Klarheit was wir künftig wollen - oder eben auch nicht mehr wollen, konnten wir nahezu leicht und unbeschwert diese gemeinsame Reise antreten. Und genauso ist es heute, nach über 10 Jahren , immer noch. Wir führen eine Beziehung/Ehe auf Augenhöhe. Unser Schlüssel zum Glück war und ist immer unsere Ehrlichkeit zueinander, offene Kommunikation in jeglicher Hinsicht, kein unnötiges Drama, keine heimlichen Altlasten die uns schaden könnten, gemeinsame Ziele und Wünsche, respektvoller Umgang in Situationen wo man mal nicht einer Meinung ist - denn auch “streiten” will gelernt sein.

Und auch wenn sich dies wie ein Romantik Roman liest, leben wir ein ganz normales Alltagsleben mit Sorgen, Nöten, Ängsten, Streitereien und all dem, was das Leben immer wieder mit sich bringt. Herausforderungen hat das Leben nämlich immer wieder genug zu bieten. Wir beide haben jedoch durch die Zeit VOR unserer Zeit gelernt und beschlossen, jede Neuerung, jede Herausforderung, jedes neue Kapitel im Leben, erstmal aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten (Worst Case - Middle Case - Best Case) und vielleicht auch mal eine Nacht drüber zu schlafen. Oftmals ist ein Problem z.B. ein Tag später, ausgeruht und mit etwas Abstand, gar nicht mehr so groß.

In unserem Fall wurden wir 2022, nach einer langen Phase von schönen Neuerungen und einer recht konstanten Zeit, sowohl beruflich als auch privat, einmal komplett durchgerüttelt. Norman hatte sich an einem schönen Sonntagmorgen im Juni, während eines Spazierganges mit den Hunden, den Fuß 3-fach äußerst kompliziert gebrochen. Plötzlich stand alles Kopf, es musste alles komplett umorganisiert werden. Norman lag erstmal 2 Wochen im Krankenhaus, kam anschl. auf Krücken und völlig bedürftig nachhause. Ein fast 18 monatiger Heilungsprozess folgte. Durch immer wieder auftretende Komplikationen und 2 weiteren notwendigen OP´S, konnte Norman seine über 20 Jahre bestehende Selbständigkeit als mobiler Autoglaser (Einzelunternehmer) nicht mehr halten. Der Betrieb musste geschlossen werden.

Das macht natürlich was mit einem, wenn nicht nur die Beweglichkeit eingeschränkt ist, Schmerzen täglicher Begleiter sind und auch keine Einnahmen mehr generiert werden. Diese Zeit war sehr anstrengend für alle und doch hat sie uns auch einiges aufgezeigt. Wir sind familiär noch näher zusammengerückt, haben uns gegenseitig unterstützt und wissen das 100 % Verlass aufeinander ist, in guten wie in schlechten Zeiten.

Diese Regenerationsphase haben wir außerdem genutzt, um zum einen nochmal die vergangenen Jahre zu reflektieren (wo steht jeder für sich / wo stehen wir & wo will jeder für sich / wir gemeinsam, zukünftig hin) aber auch um uns, in dem Wichtigsten und Höchsten Gut Gesundheit, aus und weiterzubilden. Hätten wir uns seinerzeit nur auf die Meinung der Ärzte verlassen, wäre Norman sein Fuß z.B. versteift worden. Damit wollten wir uns nicht einfach so abgeben und das war gut so.

Neben dem bereits bestehenden Wissen meinerseits aus vorheriger Ausbildung und entsprechender Berufserfahrung im Gesundheitswesen, haben wir uns dann gemeinsam in verschiedenen Bereichen der Alternativ Medizin zusätzlich aus & fortgebildet und sind stetig dabei, dies über weitere Ausbildungsverfahren zu vertiefen.

Hinzu kommt, dass wir schon immer im Alltag ein Magnet für Menschen mit verschiedensten Anliegen waren und sind. Es kam und kommt nicht selten vor, dass sich uns völlig unbekannte Menschen mit ihren Themen anvertrauen, sei es beim Gassi gehen oder während des Wartens an der Supermarkt Kasse. Auch die Freunde unserer Kids suchen uns regelmäßig auf, um ihr Herz auszuschütten und sich den ein oder anderen Tipp abzuholen.

Wir sind davon überzeugt, dass der Beste Lehrer das Leben selbst ist. Deshalb glauben wir, dass man anderen Menschen nur adäquat helfen kann, wenn man etwas persönlich oder im direkten Umfeld erfahren hat.

Und so haben wir gemeinsam beschlossen, unser Wissen weiterzugeben und Menschen mit unterschiedlichsten Themen und Anliegen zu coachen und anzuleiten.

Manchmal braucht es gar nicht soviel, außer vielleicht einen Impuls von außen, einen PERSPEKTIV- UND/ODER HANDLUNGSWECHSEL.

Ein älterer Mann und eine jüngere Frau umarmen sich liebevoll in einem Wald. Sie stehen nah beieinander, lächeln und berühren sich zärtlich.

“Das große Glück der Liebe 
besteht darin, 
Ruhe in einem anderem 
Herzen zu finden”

Julie de Lespinasse